Architekturwettbewerb der Muslimischen Akademie Heidelberg i. G. gestartet
Über 100 Bewerbungen aus ganz Europa eingegangen – Renommierte Jury in Wettbewerb eingebunden – Erste Ergebnisse und öffentliche Ausstellung im Juli
Heidelberg. Schon heute bringt die Muslimische Akademie Heidelberg i. G. mit ihren über 150 Veranstaltungen jährlich ganz unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch. Um der wachsenden Bildungsarbeit der Akademie konkret Raum zu geben, wurde im Dezember 2022 gemeinsam mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Heidelberg und der Stadt Heidelberg ein europaweiter Architekturwettbewerb ausgelobt. Über 100 Architekturbüros bewarben sich im Verbund mit Landschaftsplanungsbüros zur Teilnahme am Wettbewerb. Die Bewerbungen wurden nun auf Eignung geprüft und zu den 8 gesetzten Büros wurden 22 weitere ausgelost. Jetzt stehen die insgesamt 30 teilnehmenden Büros fest. Unter ihnen sind auch international tätige Büros wie Lina Ghotmeh Architecture (Paris/ Frankreich), Bevk Perović Arhitekti (Ljubljana, Slowenien), AllesWirdGut Architektur (Österreich) oder ACME (Berlin/ London).
Interdisziplinär besetzte Jury für ein Bauvorhaben mit Modellcharakter
Der interdisziplinär besetzten Jury gehören Architekt:innen wie die Britin Louisa Hutton (Sauerbruch Hutton), Sachpreisrichter:innen wie Ina Bielenberg, Geschäftsführerin des Arbeitskreises deutsche Bildungsstätten und Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Dezernentin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg an. Zudem sind Prof. Michael Braum, ehemaliger Geschäftsführender Direktor der Internationalen Bauausstellung IBA Heidelberg, Jürgen Odszuck, Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg sowie weitere Vertreter:innen aus Stadtverwaltung und Gemeinderat in die Jury eingebunden. Im Zuge des Bauvorhabens soll die national und international erste muslimisch getragene Bildungsstätte mit Räumen für Tagungen, Fortbildungen, Übernachtung und Verpflegung entstehen. Bei der Besetzung der Jury und der Auslobung wurde daher nicht nur besonderen Wert auf Modellcharakter gelegt. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Nachhaltigkeit des Gebäudes. Ein städtebaulicher und ein freiraumplanerischer Ideenteil soll für die Stadt Heidelberg als Kooperationspartner des Verfahrens die harmonische Einbindung des Neubaus in die Bahnstadt sicherstellen und gegebenenfalls Erkenntnisse für eine städtebauliche und freiraumplanerische Anpassung des Umfelds liefern.
Einbezug der Stadtgesellschaft bereits zur Aufgabenstellung
Im Rahmen einer Projektpräsentation und einer öffentlichen Veranstaltung unter Einbezug der Stadtgesellschaft im April und Juni 2022 hatten Bürger:innen die Möglichkeit, sich über das Bauvorhaben zu informieren und ihre Anregungen und Kommentare zur Aufgabenstellung einzubringen. Hier standen unter anderem die Themenbereiche Atmosphäre, Nutzung und Gestaltung zur Diskussion.
Wie geht es weiter?
Die 30 teilnehmenden Büros haben nun bis zum 15. Mai 2023 Zeit, ihre Wettbewerbsbeiträge auszuarbeiten. Die Preisgerichtssitzung ist für den 18. und 19. Juli 2023 anberaumt. Vom 20. – 28. Juli 2023 werden die Wettbewerbsarbeiten in einer öffentlichen Ausstellung im Dezernat 16, Emil-Maier-Str. 16 in Heidelberg zu sehen sein. Im Anschluss an die Ausstellung beginnt für die prämierten Büros die Vertiefungsphase. Ende November 2023 sind Bieterpräsentation und Verhandlungsgespräche mit der finalen Entscheidung für den Preisträger und einer abschließenden Ausstellung der Entwürfe anberaumt.
Yasemin Soylu, Geschäftsführerin der Muslimischen Akademie Heidelberg: „Wir möchten einen Bildungsort schaffen, dessen Programm und Architektur internationalen Modellcharakter haben. Daher freuen wir uns sehr, dass der Wettbewerb zur Muslimischen Akademie Heidelberg i.G. auf reges, internationales Interesse stößt.“
Abbildung 1
Teamfoto Muslimische Akademie Heidelberg i.G. auf dem Baufeld im Heidelberger Stadtteil Bahnstadt © IBA Heidelberg/ Sabine Arndt
Abbildung 2
(Weiter)Bilden, Beraten, Veranstalten, Übernachten – Verschiedene Nutzungscluster prägen den zukünftigen Bau der Muslimischen Akademie Heidelberg i.G. © IBA Heidelberg/ bueroschneidermeyer
Abbildung 3
Das ca. 853 Quadratmeter große Grundstück befindet sich am westlichen Rand der Bahnstadt und hat im Sinne eines „Eingangstores“ zum Stadtteil eine übergeordnete städtebauliche Bedeutung © IBA Heidelberg/ bueroschneidermeyer