„Antisemitismus geht uns alle an“
Bildungsformate zur Antisemistismusprävention für Jugendliche und Pädagog:innen
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Er gefährdet das demokratische Miteinander und stellt auch pädagogisches Fachpersonal in Schulen und Jugendeinrichtungen vor Herausforderungen. Daher hat die Muslimische Akademie Heidelberg Bildungsformate zur Antisemitismusprävention für Lehrerkräfte und Jugendliche in ganz Baden-Württemberg entwickelt, die nun kostenfrei gebucht werden können.
„Antisemitismus geht uns alle an“: Unter diesem Titel hat die Muslimische Akademie Heidelberg zwei neue Bildungsformate gestaltet, die ab sofort von Schulen und Jugendeinrichtungen in ganz Baden-Württemberg gebucht werden können. Im Rahmen des Projektes „Antisemitismuskritische Bildungsarbeit in der (Post)Migrationsgesellschaft“ will die Muslimische Akademie Heidelberg pädagogische Fachkräfte und Jugendliche im Handeln gegen Antisemitismus stärken. Das Modellprojekt „Antisemitismuskritische Bildungsarbeit in der (Post)Migrations-gesellschaft“ wird von der Baden-Württemberg Stiftung über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Bildungsangebote
Was ist Antisemitismus? Und wie erkenne ich ihn? Was hat Antisemitismus mit mir und meinen eigenen Ausgrenzungserfahrungen zu tun? Welchen Einfluss haben Religion, Flucht und Migration auf Antisemitismus in Deutschland? Und wie kann ich Antisemitismus als Fachkraft in meinem (pädagogischen) Alltag kompetent begegnen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Bildungsangebote. „Wir sind als Gesamtgesellschaft alle gleichermaßen dazu aufgefordert, Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. Dafür möchten wir ein Bewusstsein schaffen und als muslimischer Träger der politischen Bildung das Thema Antisemitismus aufgreifen“, erläutert Dr. Imen Ben Temelliste, Projektleiterin der Muslimischen Akademie Heidelberg. „So können bisher ungenutzte Zugänge aber auch Perspektiven und Kompetenzen sichtbar gemacht werden.“
Workshops für Schüler:innen und Jugendliche
Auf dem Schulhof, in der Jugendgruppe oder in digitalen Räumen erleben Jugendliche immer wieder Beleidigungen, die bestimmte Personen oder Gruppen abwerten. Hierzu gehört auch die Abwer- tung von jüdischen Menschen. Im Workshop diskutieren wir mit den Jugendlichen die Themen Ausgrenzung und Hass mit Fokus auf Anti- semitismus.
Orientiert an ihren Lebenswelten haben die Jugendlichen in diesem Workshop die Möglichkeit, sich mit eigenen Ohnmachts- und Dis- kriminierungserfahrungen auseinanderzusetzen und ihre Position mit Blick auf Antisemitismus zu reflektieren. Sie lernen Ursachen, Erscheinungsformen und Funktionsweisen von Antisemitismus kennen. Sie lernen, antisemitischen Äußerungen zu widersprechen und erarbeiten gemeinsam Ideen für Intervention und Prävention an ihren Schulen oder in ihren Jugendgruppen.
Die Workshops geben Raum für
das Sprechen über eigene Diskriminierungserfahrungen
das Erkennen von Antisemitimus in der eigenen Lebenswelt
das Entwickeln einer Haltung gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Ort:
Unsere Referent:innen kommen zu Ihnen in die Schule oder die Jugendeinrichtung
Dauer:
ca. 3–5 Schulstunden
Zielgruppe:
Schüler:innen ab der Mittelstufe und heterogene Jugend- gruppen ab 14 Jahren
Methode:
Die Workshops werden an die Bedarfe der Teilnehmenden angepasst und sind interaktiv ausgerichtet
Weiterbildungen für Lehrer:innen und Pädagog:innen
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Dadurch stehen insbesondere pädagogische Fachkräfte vor der Herausforde- rung, sich in einer vielfältigen Gesellschaft kritisch damit auseinan- derzusetzen und handlungsfähig zu bleiben. In dieser Fortbildung beleuchten wir das Phänomen Antisemitismus in Deutschland mit seinen verschiedenen Erscheinungsformen. Wir schauen, welche Rolle unterschiedliche religiöse, kulturelle oder migrantischen Narrative für Antisemitismus und seine Erscheinungsformen spielen. Im kollegialen Erfahrungsaustausch teilen wir Praxiserfahrungen im Hinblick auf heterogene Zielgruppen.
Die Fortbildung gibt zudem Raum für:
- das Ansprechen von Herausforderungen im Themenfeld aus dem eigenen, pädagogischen Alltag
- die Reflektion des eigenen pädagogischen Handelns
- die Entwicklung gemeinsamer Lösungsansätze zu Antisemitismus
- die Erarbeitung konkreter Handlungsstrategien zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in gemischten Zielgruppen/ in einer pluralen GesellschaftIn der Fortbildung wechseln sich theoretische Inputs mit interaktiven Methoden ab. Das Bildungsangebot richtet sich an Lehrer:innen und Pädagog.innen in der Jugendarbeit
Ort
Unsere Referent:innen kommen zu Ihnen in die Schule oder die Jugendeinrichtung
Dauer
ca. 8 Schulstunden
Zielgruppe
Lehrer:innen und Pädagog.innen in der Jugendarbeit
Methode
Die Workshops werden an die Bedarfe der Teilnehmenden angepasst. In der Fortbildung wechseln sich theoretische Inputs mit interaktiven Methoden ab.
Teilnahme und Kontakt
Die Bildungsangebote der Muslimischen Akademie Heidelberg können kostenlos in Anspruch genommen werden. Bei Fragen oder individuellen Anpassungswünschen der Inhalte stehen die Organisatoren gerne zur Verfügung: Dr. Imen Ben Temelliste (imen.bentemelliste@teilseiend.de)